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bäume, Kirschbäume, Aprikosen- und Pfirsichbäume,
Nußbäume, edle Kastanienbäume, Mandelbäume,
schwarze und weiße Maulbeerbäume u. s. w.
Die Obstbaumzucht sowie der Gartenbau
überhaupt haben in der neuesten Zeit große Fortschritte
gemacht; dennoch bleibt in dieser Hinsicht noch manches
zu wünschen übrig, namentlich in den entlegeneren
Landgemeinden, wo die Einwohner nicht leicht vom
alten Schlendrian abzubringen sind.
Auch der W e i u st o ck nimmt unter deu Gewächsen
unseres Landes eine wichtige Stelle ein. Schon zu
der Römer Zeiten wurden im Elsaß Reben gepflanzt;
aber erst im siebenten oder achten Jahrhundert gewann
der Weinban eine bedeutende Ausdehnung. Gegen-
wärtig wird er auf allen gut gelegenen Hügeln und
Bergabhängen, von der Süd- bis zur Nordgrenze des
Elsaß, und iu mehreren Gemeinden Lothringens,
wo es der Boden gestattet, mit dem größten Eifer be-
trieben. Bei einer Gesamtoberfläche von 1,450,819 ha
zählt man 30,625 ha im Ertrage stehender Wein-
berge, welche sich auf 1048 Gemeinden (von 1699
im ganzen) verteilen, wobei jedoch nur 159 Gemein-
den als spezielle Weinorte zu bezeichnen sind, die jeder
mehr als 50 ha, zusammen 22,390 ha bebauen.
Die besten Weine wachsen im Ober-Elsaß; die
nnterelsässischen sind weniger stark und süß, sind aber
der Gesundheit zuträglicher. Tie Lothringer Weine sind
im ganzen bedeutend geringer als die elsässischen,
doch sind die roten Metzerweine beliebt.
Die gepflanzten Traubenarten sind sehr verschieden.
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Extrahierte Ortsnamen: China Paris Neuenburg Neuenburg Asien Asien England Frankreich Holland England China
6
Alte Geschichte. 1. Periode. Die ersten Menschen.
Eben so wenig vermag die Wissenschaft zu ergründen, ob wir Menschen von Einem oder von mehreren Menschenpaaren abstammen. Für das Erstere spricht die Nachricht, welche uns die Urkunde im ersten Buche des Moses giebt. Sie nennt das Paar Adam und Eva, d. i. Mann und Weib. Und allerdings ist es keineswegs, wie man behaupten wollte, unmöglich, daß alle Völker, so verschieden auch jetzt ihre Farbe, Gestalt, Gesichtszüge, Sprachen und Gewohnheiten sind, von Einem Paare abstammen sollten. In einer langen Reihe von Jahrhunderten mußte das Klima sehr verschiedenen Einfluß aus die Menschen üben, und wenn wir jetzt in verschiedene Gegenden, der Eine nach Sibirien, der Andere in die Wüsten Asrika's, ein Dritter in die Urwälder Amerika's zögen,
— wie völlig anders würden nicht unsere Nachkommen schon in 500 Jahren aussehen? Wer würde dann glauben, daß sie Stammeltern von einerlei Iarbe, Gesichtsbildung u. s. w. gehabt hätten?
— Fügt sich doch manchmal die Natur selbst in die Gewohnheiten der Völker. In China werden die Kinder schon mit sehr kleinen Füßen, und bei einigen Ureinwohnern von Nordamerika mit spitzigen Köpfen geboren, nachdem seit undenklicher Zeit dort den Kindern die Füße eingezwängt werden, hier aber der Kops der Neugeborenen zwischen zwei Brettern platt und spitzig gedrückt wird. — Indessen werden freilich noch manche Gründe sür die andere Ansicht angeführt, daß Gott bald anfänglich mehrere Menschenpaare erschaffen habe. Nur auf diese Art glaubt man es erklären zu können, daß man in allen Erdtheilen, auch in solchen, die von den anderen durch breite Meere getrennt sind, selbst in den von großen Ländern entferntesten Inseln, Menschen findet. Doch läßt sich dies wohl auch anders und in Uebereinstimmung mit der biblischen Ueberlieferung erklären.
Wenn wir nun die Meinung annehmen, daß es anfänglich Ein Menschenpaar gab, und daß dieses in einer schönen Gegend, Eden oder Paradies, wohnte — wo war das Paradies? — In Asten gewiß; aber genauer läßt sich der Ort nicht bestimmen. Vielleicht in Hochasien, vielleicht in Oftpersien. Von da aus mögen die Menschen, so wie sie sich vermehrten, längs den Flüssen weiter gezogen sein, und jedes Volk ergriff die Lebensart, die sich nach dem gewählten Wohnsitze am besten für dasselbe schickte. Die am Meere und an den Flüssen wurden Fischer, die in den Wäldern Jäger, die in der fruchtbaren Ebene erst Viehzüchter (Nomaden), dann Ackerbauer. Ihre Wohnungen — Höhlen, Laubhütten, Zelte,
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Extrahierte Personennamen: Eva Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien China Nordamerika Eden Oftpersien
15
Das ägäische Meer mit dem Marmara-Meer, durch
die Straße der Dardanellen (Hellespout).
Das Marmara-Meer mit dem schwarzen Meere,
durch die Straße von Konstantinopel (Bosporus).
Europa ist der gegliedertste unter allen Welttheilen.
Nach Ausscheidung der Glieder hat es die Gestalt eines
Dreiecks, welches den eigentlichen continentalen Stamm
ausmacht; und dieser beträgt nicht einmal die Hälfte
der Gesammtobersläche; alles Uebrige kommt auf die
Glieder.
Was die Höhenverhältnisse anbelangt, so finden wir
im N.-O. ein großes zusammenhängendes Tiefland
(die norddeutsche Ebene westlich, die sarmatische östlich
an der Weichsel); fast auf allen Halbinseln oder Glie-
dern begegnen wir der Form des Hochlandes.
Die strömenden Gewässer Europa's gehören größten-
theils dem Gebiet des atlantischen Oceans oder dessen
Armen an; einige Flüsse münden in das nördliche
Eismeer, und die Wolga, der größte Strom des Erd-
theils, in das kaspische Meer.
Nicht allein in Beziehung auf die klimatischen Verhält-
nisse, sondern in jedem Sinn hat Europa einen ge-
mäßigten Charakter. Seine höchsten Gebirge sind uube-
deutend im Vergleich mit den Hochgebirgen Asiens1; seine
größten Flüsse bleiben weit hinter den Ungeheuern Strö-
men Amerikas zurück2, und seine mächtigsten Thiere
sind klein und schwach neben den Riesen der Thierwelt
in Afrika und Asien.
Nur wenige fremde Thiere — unter diesen der Pfau
und der Truthahn — sind in Europa eingeführt und
* Der Moni Blanc in den Alpen hat 4810 M., der
Moni Everest in dem Himalayagebirge 8840 M.
^ Die Wolga: 3200 Km., der Amazonenstrom in Süd-
Amerika: 5710 Km.
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Einleitung.
Die Erdkunde belehrt uns über die Erde und schil-
dert uns dieselbe:
1) Nach ihrer natürlichen Beschaffenheit;
2) Als Wohnplatz der Menschen;
3) Als Weltkörper
Erster Theil.
Die natürliche Beschaffenheit der Erde.
Wasser und Land.
Die Erde hat eine Kugelgestalt 2. Auf der Oberfläche
derselben wechseln Wasser und Land mit einander. Das
Land bedeckt etwa 1/4, das Wasser etwa 3/4 der Erd-
obersläche.
Das Wasser bildet eigentlich nur eine zusammen-
hängende Masse, welche man Oeean oder Weltmeer
nennt. Dennoch lassen sich im Oeean 5 Hanpttheile
unterscheiden:
Das nördliche Eismeer, der atlantische
Oeean, der große Oeean^der indischeoeean
und das südliche Eismeer.
1 Physische, politische und mathematische Geographie.
^ Siehe dritter Theil, S. 79.
^ Auch der stille Ocean oder die Südsee genannt.
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9
Wenn die Thäler enge sind und schroffe Wände
haben, heißen sie Schluchten; sind sie ringsum von
allmählich steigenden Höhen umschlossen, Kessel oder
Becken.
Ungeheure Eismassen, die sich in den hohen Thälern
der Hochgebirge nach und nach aufgehäuft haben, nennt
man Gletscher.
Lawinen sind Schneemassen, welche in die Thäler
stürzen, und oft die furchtbarsten Verheerungen an-
richten.
Beschaffenheit der Erdrinde.
In Betreff der Beschaffenheit der Gebirge, theilt
Mansie in geschichtete (neptunische), das heißt in
solche, in welchen die Gesteine schichtweise übereinan-
der gelagert sind; und in ungeschichtete (pln-
tonische, vulkanische), deren Hanptbestandtheile keine
regelmäßigen Schichten bilden.
Die Produkte der Erde.
Alles, was die Erde und das Meer mit und ohne
menschliche Beihilfe hervorbringen, heißt man Pro-
d n k t e. Alle Produkte bringt man in drei Klassen,
Naturreiche genannt: das Mineralreich,
das Pflanzenreich und das Thierreich.
In das Mineralreich gehören alle auf und in der
Erde befindlichen, aber in der Erde erzeugten n n o r -
ganischen Körper'. Sie heißen unorganisch, weil
sie aller Organe oder Lebenswerkzeuge beraubt sind,
und man ihre einzelnen Theile von einander trennen
kann, ohne die Beschaffenheit des Ganzen zu ändern.
1 Erde, Steine, Salze, brennbare Mineralien (Stein-
kohlen, Schwefel) und Metalle.
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77
Hauptstadt: Rio de Janeiro (420,000 E.),
Hafen und Handelsstadt am atlantischen Oeean, fast
unter dem Wendekreise des Steinbocks. — Weiter
nördlich liegen: Bahia (150,000 E>), und Pernambuco
(118,000 E.).
4. Patagonien.
Dieses Land an der Südspitze Amerika's wird nur
von Eingebornen bewohnt, welche sich durch ihre große
Gestalt auszeichnen.
5. Fenerland.
Diese Inselgruppe, südlich von Patagonien, wird
durch die Magelhaens-Straße vom Festlande getrennt.
Diese schmale, sehr gekrümmte Meerenge, trägt den
Namen ihres Entdeckers (1519).
Australien.
8,870,000 Quadrat-Kilom. 4,500,000 Einw.
Australien liegt südöstlich von Asien. Es zerfällt in
Lwei Haupttheile: das Festland und die Inseln. Diese
werden eingetheilt in die innere und äußere Juselreihe.
1» Das Festland Nenholland.
80,000,000 Ouadrat-Kilom. 2,000,000 Einw.
Bodenform, Gebirge, Flüsse.
Das Innere des Landes ist noch wenig erforscht. Im
Ganzen scheint das Flachland vorherrschend zu sein.
Die „blauen Berge" und die australischen Alpen bedecken
den südöstlichen Küstenstrich. Das Land ist arm an stie-
ßenden Gewässern. Der einzige bedeutende Fluß ist der
Murray.
Klima, Produkte. — Der nördliche Theil von
Australien liegt in der heißen, der südliche Theil in
der gemäßigten Zone. Jener hat also zwei, dieser vier
Jahreszeiten. Das Innere des Landes ist wegen der
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Extrahierte Personennamen: Janeiro Murray
Extrahierte Ortsnamen: Oeean Bahia Pernambuco Patagonien Patagonien Australien Asien Australien
56
e) Die griechischen Inseln, unter welchen Negri-
Ponte (Enböa) die größte ist.
d) Die Jonischen Inseln, unter welchen Korsu,
Cephalonia und Z aute die bedeutendsten sind.
Asien.
44,797,000 Quadrat-Kilom. 798,000,000 Einw.
Asien, der größte aller Erdtheile, nimmt die östliche
Hälfte der alten Welt ein und gehört ganz der nördlichen
Halbkugel an.
Grenzen. — Seine Grenzen sind: Im N., das
nördliche Eismeer; im O., der große Oeean; im S.,
der indische Oeean; im W., das mittelländische Meer,
der Kaukasus, das kaspische Meer und das Uralgebirg.
Alle Hanptoceane, das südliche Eismeer ausge-'
uommen, bespülen die Küsten von Asien; allein es ist
verhältnißmäßig weniger gegliedert als Europa.
Die einzelne Meerestheile sind: der arabische Meer-
busen oder das rothe Meer, und die Straße von Bab-el-
Mandeb; der persische Meerbusen und die Straße von
Ormus; der bengalische Busen, das chinesische, das gelbe,
das japanische und das ochotsk'sche Meer.
Die wichtigsten Glieder sind: Kleinasien, Arabien,
Vorder- und Hinter-Jndien mit der Halbinsel Malakka,
Korea und Kamtschatka.
Bodenform und Klima. — Das Festland
Asiens wird von zwei Hochländern durchzogen, welche
von W. nach O. an Breite zunehmen. Beide Hochländer
hängen zusammen durch das Hiudikusch-Gebirge, welches
zwischen den von N. und S. eindringenden Tiefländern
gleichsam einen erhabenen Isthmus bildet.
Kleinere, abgesonderte Hochländer sind das Hochland
von Dekan in Vorder-Jndien und das arabische Hoch-
land.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Kaukasus Asien Europa Kleinasien Korea Kamtschatka Asiens
64
Asien und Amerika unter gleicher Breite. In den
Sandwüsten, wo nicht selten der tödtliche Samum
weht, ist die Hitze oft unerträglich. Das Jahr theilt
sich in die stürmische Regenzeit und in die trockene Zeit.
Gebirge. — Aus dem nordafrikanischen Hoch-
land ragt isolirt das Atlasgebirge. Im N.-W. des
südlichen Hochlandes erhebt sich das Konggebirge, im
N-O. das Alpenland von Habesch oder Abyssinien.
Flüsse. — Afrika ist verhältnißmäßig ärmer an
fließenden Wassern als die andern Erdtheile.
In das mittelländische Meer ergießt sich der alt-
berühmte Nil, welchem Aegypten seine Fruchtbarkeit
verdankt.
In den atlantischen Ocean münden: der Senegal,
der Gambia, der Rio Grande, der Niger, der Kongo
oder Zaire und der Orange-Fluß.
Zum indischen Ocean fließt der Zambese.
Unter den Seen Asrika's ist der Tschad im Tieflande
des Sudan der bekannteste.
Produkte. — Die uordasrikanische Pflanzen-
welt gleicht vielfach der südeuropäischen. Die eigent
liche afrikanische Vegetation beginnt erst südlich von
der Sahara. Die Dattelpalmen, Feigen, Ananas,
Kaffee, Zucker, Durrah oder Moorhirse u. s. w. haben
hier ihre Heimath.
Zu der afrikanischen Thierwelt gehören das Kameel,
der Elephant, das Nashorn, das Nilpferd, die Giraffe,
die Gazelle, die Antilope, das Zebra, der Strauß, der
Löwe \ die Hyäne, der Schakal, das Krokodil.
Das Mineralreich liefert Gold (Goldkörner und
Goldstaub), Eisen, Kupfer, Salz, Steinkohlen, Dia-
manten.
1 Der Tiger fehlt.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Senegal Gambia Niger Zaire Goldkörner
70
Länge von mehr als 15,000 Kilom. durchzieht, ist das
ausgedehnteste Gebirgssystem der Erde. Es besteht an
vielen Stellen aus Parallelketten, welche verschiedene
Namen tragen und deren Zwischenräume von Hoch-
ländern ausgefüllt sind. Die östlichste Kette der Cor-
dilleren in Nord-Amerika heißt das Felsengebirge.
Die südamerikanischen Anden sind höher1 als die
nordamerikanischen, und ihre Parallelketten ziehen sich
gedrängter zusammen, bis sie am südlichen Ende in
eine Kette zusammenlaufen.
Die Anden unterscheiden sich wesentlich von den
europäischen Gebirgen durch grausenhafte, furchtein-
stößende Einöden, nackte, unermeßliche, steile Fels-
wände, und spärlichen, verkümmerten Pflanzenwuchs.
Ganz getrennt von dem Felsendamme der Anden
und ohne Zusammenhang unter einander, erheben sich
auf der Ostseite isolirt mehrere Gebirgsglieder, unter
welchen das Alleghany-Gebirge in N.-Amerika,
das Küstengebirge von Venezuela und das
brasilische Gebirge in Süd-Amerika die bedeu-
tendsten sind.
Flüsse. — Amerika zeichnet sich Vortheilhaft durch
seine reiche Bewässerung aus. Es hat zahlreiche Strom-
ysteme, welche diejenigen der alten Welt an Länge
und Wasserfülle weit übertreffen.
Die Abdachung nach W., zum stillen Oeean, ist nnbe-
deutend ; nur ein Hauptstrom, der E o l u m b i a oder
Oregon, durchbricht in Nordamerika die Anden und
strömt nach dieser Weltgegend.
Zum nördlichen Eismeer fließt der Mackenzie, welcher
seine Quellen im Felsengebirge hat. Er durchströmt
1 Der höchste Gipfel in Nord-Amerika ist der Eliasberg,
5,520 M.; der Chimborazo, in Süd-Amerika, hat 6421 M.;
und der Aconcagua, 6838 M.
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